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Kupferspiralen (Cu IUD)

Kupferspiralen bzw „Intrauterinpessare generell“ gehören heute weltweit zu den am häufigsten verbreiteten Methoden der (reversiblen) Verhütung. Erste brauchbare Modelle (z.B. der „Gräfenberg-Ring“) wurden bereits in den 1920er Jahren eingeführt.

In den 1960er und 1970er Jahren gerieten die Kupfer-Systeme wegen gehäuft auftretenden Eileiterentzündungen in Verruf, lange waren Kupferspiralen dann nur noch Frauen vorbehalten, die bereits Kinder hatten.

Seit etwa den 1990er Jahren gelten Kupferspiralen unter gewissen Vorbedingungen auch wieder als eine vertretbare Alternative zu hormonellen Verhütungsmethoden für junge Frauen, die noch keine Kinder haben. Wahrscheinlich spielt dabei das verbreitete Bewusstsein gegenüber sexuell übertragbaren Krankheiten („safer sex“ in Zeiten von HIV) eine wichtige Rolle.

Kupfer-Intra-Uterin-Systeme werden umgangssprachlich immer noch als „Kupfer-Spiralen“ bezeichnet, obwohl heute keine eigentlichen Spiralen mehr in Gebrauch sind. Der Name stammt von der sogenannten „Margulies-Spirale“:








Heute in der Schweiz verbreitet sind (neben der „Kupferkette“ Gynefix) vor allem T-förmige Modelle, bei denen das Kunststoff-T den Halt in der Gebärmutter sicherstellt und der Kupferdraht vor allem für die Verhütung zuständig ist. In der Gebärmutter werden ständig Spuren von Kupfer in Form von Kupfersalzen frei gesetzt, diese hemmen die Beweglichkeit der eindringenden Spermien und machen diese so befruchtungsunfähig.

Allen Intrauterinsystemen mit Kupfer gemeinsam ist, dass um die Zeit des Eisprungs, d.h. in den fruchtbaren Tagen der Schleim im Gebärmutterhals verflüssigt und für Spermien durchlässig wird. Im Gegensatz zu hormonellen Verhütungsmitteln können so um die Zeit des Eisprungs Spermien in die Gebärmutter eindringen, schlimmstenfalls auch krankmachende Keime (z.B. Chlamydien) mit den Spermien in die Gebärmutter gelangen. Wegen dieser „Sicherheitslücke“ sind deshalb Kupfersysteme meiner Meinung nach den jungen Frauen vorbehalten, die in stabilen, langdauernden und treuen („monogamen“) Beziehungen leben. Bei diesen gilt diese „Sicherheitslücke“ heute als akzeptierbar.